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Allgemeines & Grundlagen FAQs

Was ist eine Unterstützungskasse?

Die Unterstützungskasse ist der älteste der fünf durch das Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG) anerkannten Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung (bAV) in Deutschland.

Eine Unterstützungskasse ist gemäß § 1b Abs. 4 BetrAVG eine mit Sondervermögen ausgestattete, rechtsfähige Versorgungseinrichtung, die die Durchführung einer Versorgungszusage für ein Unternehmen (Trägerunternehmen) organisiert und betriebliche Versorgungsleistungen an Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter und gegebenenfalls deren Hinterbliebene durchführt.

Die Unterstützungskasse stellt stets ein eigenständiges, unabhängiges Rechts- und Steuersubjekt dar und ist in der Regel kann in Form eines eingetragenen Vereins organisiert.

Grundsätzlich können zwei Arten der Unterstützungskasse unterschieden werden, nämlich die rückgedeckte Unterstützungskasse – auch versicherungsförmige Unterstützungskasse genannt – und die pauschaldotierte Unterstützungskasse.

Pauschaldotierte Unterstützungskasse

Die pauschaldotierte Unterstützungskasse ist die ursprüngliche Form dieses Durchführungsweges. Das Hauptwesensmerkmal der pauschaldotierten Unterstützungskasse ist, dass die Ausfinanzierung der Zusage in der Anwartschaftsphase unmöglich ist. In der Zeit bis zum Rentenbeginn darf das Trägerunternehmen steuerlich begleitet nur einen Bruchteil von dem, was es bei Fällikeit der Leistung schuldet, ausfinanzieren – ein sogenanntes „Reservepolster“. Deswegen wird sie regelmäßig auch „reservepolster finanzierte Unterstützungskasse“ genannt.

Konkret bedeutet diese Beschränkung beim Kassenvermögens einer pauschaldotierten Unterstützungskasse, dass Zuwendungen vom Trägerunternehmens an die Unterstützungskasse nur in den ersten acht Jahren steuerlich begleitet und der Höhe nach starkt begrenzt sind.

Ziel dieser Einschränkung im § 4d EStG ist vor allem, steuerlich missbräuchliche Darlehensgewährungen als Finanzierungsinstrument seitens der Trägerunternehmen zu vermeiden. Ein Großteil zur vollständigen Ausfinanzierung soll deswegen erst dann erfolgen, wenn Versorgungsleistungen fällig werden.

Hier die maximal steuerlich begleiteten Zuwenden bei pauschaldotierten Unterstützungskassen:

Bei Kapitalzusagen:

maximal  8 x 2,5 % des zugesagten Alterskapitals jährlich, so dass nach 8 Jahren maximal 20% des zugesagten Alterskapitals bei der Unterstützungskasse liegen dürfen.

Bei Fälligkeit der Zusage hat das Trägerunternehmen dann der Unterstützungskasse die fehlenden 80 % der zugesagten Leistung zuzuführen.

Bei Rentenzusagen:

maximal 8 x 25 % der zugesagten Jahresrente, so dass nach 8 Jahren maximal 2 Jahresrenten bei der Unterstützungskasse liegen dürfen.

Zum Rentenbeginn dürfen der Unterstützungskasse dann abhängig vom Geschlecht und Alter des Leistungsempfängers gemäß der Tabelle Anlage 1 zum § 4d EStG weitere Gelder zugeführt werden.Aber auch dann nicht in ausreichendem Maße, Beispiel:

Bei Rentenbeginn mit 67 können an die Unterstützungskasse zu den bereits im Kassenvermögen vorhanden 2 Jahresrenten laut Tabelle für eine weibliche Leistungsempfängerin maximal weitere 10 Jahresrenten, für einen männlichen Leistungsempfänger maximal weitere 11 Jahresrenten dotiert werden. Wahrscheinlich wird das zur Finanzierung nicht ausreichen.

Wenn dann das Geld verbaucht ist, darf – wieder auf Basis der Tabelle – aufgestockt werden.

Die oben hergeleitete systembedingte Unterfinanzierung hat mit der Einführung des Saldierungsgebotes im Bilanzmoderisierungsgesetz (BiLMOG) im Jahre 2009 außerdem dazu geführt, dass seither für Zusagen über eind der pauschaldotierten Unterstützungskasse in der Handelsbilanz (gemäß Artikel 28 EGHGB) mit Hilfe eines Barwertvergleichs der Ausfinanzierungsgrad berechnet werden muss (vergleichbar dem bei einer Pensionszusage) und der daraus resultierende „Unterschiedsbetrag“ im Anhang zur Bilanz und im Konzernanhang anzugeben ist.

Dadurch – und durch die fehlende Möglichkeit der Ausfinanzierung in der Anwartschaftsphase – hat die pauschaldotierte Unterstützungskasse bei Unternehmen, die ausdrücklich keine Bilanzberührung zulassen, stark an Bedeutung verloren.

Rückgedeckte Unterstützungskasse

Bei der rückgedeckten Unterstützungskasse werden die zugesagten Leistungen hingegen in vollem Umfang durch von der Unterstützungskasse hierfür abgeschlossene Rückdeckungsversicherungen ausfinanziert (kongruente Rückdeckung) oder teilweise ausfinanziert (partielle Rückdeckung). Die Mögichkeit zur vollständigen Ausfinanzierung bildet den Hauptunterschied zur pauschaldotierten Unterstützungskasse.

Weil sich die rückgedeckte Unterstützungskasse gem. § 4d Satz 1, Nr. 1c „die Mittel für ihre Versorgungsleistungen … durch Abschluss einer Versicherung verschafft“  wird sie häufig auch „versicherungsförmige Unterstützungskasse“ genannt.

Die partielle Rückdeckung erzeugt im Leistungsfall einen entsprechenden Nachfinanzierungsaufwand beim Trägerunternehmen.

Spätestens seit Einführung des Gesetzes zur Modernisierung des BilMoG ist zu beobachten, dass das System der kongruenten Rückdeckung in den Vordergrund rückt und in der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle kongruent rückgedeckte Unterstützungskassenzusagen eingerichtet werden –  ein Konzept, das die DUK seit Gründung in 2004 einsetzt.

Alleinstellungsmerkmale der kongruent rückgedeckten Unterstützungskasse im Konzept der DUK und im Vergleich zu den Durchführungswegen (Pensionszusage, Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds, pauschaldotierte Unterstützungskasse) sind:

  • Zusagen können oberhalb der Grenzen des § 3 Nr. 63 EStG ( Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds) steuerwirksam ausfinanziert werden .
  • Zusagen können ergänzend zu bestehenden Zusgen nach § 3 Nr. 63 EStG ( Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds) steuerwirksam ausfinanziert werden.
  • Die Steuerbilanz gar nicht in Form von Rückstellungen tangiert
  • Im Anhang der Handelsbilanz wird durch die leistungskongruente Rückdeckung über die DUK Bilanzneutralität erzeugt, Stichwort: „automatischer Nullausweis“ gemäß Saldierungsgebot im BilMOG.

Die Ausfinanzierung der Versorgungszusage erfolgt also sowohl vollständig steuerwirksam als auch komplett bilanzneutral.